Im Rahmen der Förderrichtlinie „klimaneutrale Antriebe“ ist in München seit Juli diesen Jahres wieder die Beantragung von Fördermitteln im Bereich E-Mobilität möglich. Dies betrifft sowohl die Beratungsleistungen – 66% der Bruttosumme trägt die Stadt – als auch die Errichtung von privater Ladetechnik – hier trägt sie 33% der Bruttosumme.
Die Details der Richtlinie finden sich unter Förderprogramm Klimaneutrale Antriebe (muenchen.de). Weitere Informationen, die von EASY Energiedienste beim RKU München abgefragt wurden sind:
- Die förderfähigen Kosten einer Ladetechnik-Errichtung schließen die Planung und Bauüberwachung ein und werden den neu definierten „Vorrüstungen“ zugeschlagen.
- Die Kosten für die Inbetriebnahme einer Wallbox fallen den förderfähigen Kosten des einzelnen Ladepunkts zu.
- Die Begrenzung auf max. 50 Ladepunkte betrifft auch WEG, soweit sie gemeinsam die „Vorrüstungen“, also die Ladeinfrastruktur, beauftragen wollen. Das RKU hat sich noch nicht geäußert, ob für große WEG, die sich meist über mehrere Hausnummern erstrecken, der Ausweg darin bestehen kann, dass für jede Hausnummer ein eigener Antrag gestellt wird?
- Da die Errichtung der einzelnen Ladepunkte an den Stellplätzen einer WEG immer von den jeweiligen Eigentümern beauftragt werden muss, greift die Begrenzung auf 50 Ladepunkte hierbei nicht.
- Für den Nachweis der Nutzung von „Ökostrom“ ist die Vorlage eines Stromliefervertrags ausreichend, der dies behauptet. Ob diese Ökostrom-Belieferung wohlmöglich nur auf Zertifikaten beruht, und somit ein Blendwerk darstellt, ist nicht relevant.
Fazit: Die Wiederbelebung der Förderung der privaten Ladeinfrastruktur in München ist sehr erfreulich, und die Stadt erweist sich hier weiterhin als Vorreiter, während auf Bundesebene das Verkehrsministerium bei diesem zentralen Thema eine unverständliche Passivität an den Tag legt – noch nicht einmal das Wallbox-Förderprogramm (900,-€) wurde verlängert. Die Begrenzung der städtischen Förderung auf 50 Ladepunkte je Antragsteller ist allerdings nicht nachvollziehbar vor dem Hintergrund, dass in der Stadt zahlreiche große Tiefgaragen existieren. Bedauerlich ist es auch, dass die Stadt bei der Nutzung von Ökostrom keine konsequenten Regeln anwendet.